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"Wenn wir die Welt verändern wollen, müssen wir zuerst die Art des Geboren-Werdens verändern."


(Michel Odent)  

Geburtsbegleitung durch die Doula


„Eine Doula? Ganz schön teuer nur fürs Händchenhalten...“


Wissenschaftler benennen das, was wir tun, mit Begriffen wie „professionelle Empathie“ oder „kontinuierliche psychosoziale Betreuung“.


Das trifft durchaus zu. Es fehlt mir hier aber die ganz wichtige persönliche Ebene, die sprichwörtliche „Chemie“, die zwischen Frauen, die Mütter sind oder gerade werden, 

sehr schnell entsteht:


Ich halte den sicheren Rahmen, in dem die Frau in der Zuversicht auf ihre eigene Kraft ihr Kind gebären kann, im günstigsten Fall ohne die störende Hektik und Routine des Klinikalltags.

Ich bleibe dann ruhig und ermunternd, wenn Schmerz oder Angst diese Zuversicht wanken lassen, wenn der Partner sich durch die vermeintliche Hilflosigkeit überfordert fühlt oder der Geburtsverlauf anders ist als gewünscht oder erwartet.


Ich gebe durch meine Erfahrung, vor allem aber durch meine kontinuierliche Zuwendung der Frau das Gefühl, daß sie es schaffen kann!


Im Gegensatz zur Hebamme begleite ich nicht distanziert - ich komme der Frau so nahe, wie sie es gerade braucht! Das kann in Sichtweite des Bettes sein oder auch mal mit im Wasser 

der Gebärwanne.


Nach einer intensiven Geburtsbegleitung brauche auch ich ein paar Tage, um mich aus dem Prozess wieder zu lösen. Darum könnte ich -körperlich wie psychisch- gar nicht mehr als eine Frau im Monat begleiten. Diese Intensität kann und soll eine Hebamme im Krankenhaus nicht leisten.

Schöner Bericht aus der ZEIT/2009:

http://www.zeit.de/2009/33/C-Doulas

Allgemeines:

Der Begriff Doula leitet sich aus dem Griechischen von "doleia" ab, und bedeutet "dienen" 

oder "betreuen".

Eine Doula ist eine Frau, die eigene Kinder geboren

hat, und über fundiertes Wissen rund um die Geburt verfügt. Sie kennt und versteht die emotionalen Bedürfnisse einer Frau während der Geburt, deshalb

ist sie in der Lage, der Gebärenden eine einfühlsame, kontinuierliche und individuelle Unterstützung zu

geben. Das bedeutet, sie atmet mit ihr gemeinsam,

hilft ihr durch Massagen sich zu entspannen, tröstet

sie, ermutigt sie, umsorgt sie und stärkt sie im

Vertrauen auf die eigene Kraft! 

Eine Doula ersetzt nicht die Hebamme


Eine Doula ersetzt weder Hebamme noch Geburts- helfer, sie übernimmt keine medizinische Funktion und kann sich daher ganz auf die Bedürfnisse der Frau konzentrieren. Bereits in der Schwangerschaft lernen die schwangere Frau und ihr Partner ihre Doula kennen, und bereiten sich mit ihr gemeinsam auf die Geburt vor. Während der Wehen werden sie von ihrer Doula ohne Schichtwechsel begleitet und betreut.


Auch nach der Geburt ist die Doula eine Ansprech-partnerin für die Familie. Das Geburtserlebnis

kann noch einmal gemeinsam erinnert und aufgearbeitet werden. Durch diese Kontinuität können bei der werdenden Mutter Ängste abgebaut werden, und es wird mehr Vertrauen und Zuversicht in Hinblick auf die Geburt entwickelt. Stress und Anspannung werden vermieden und die Gebärende kann sich ganz dem Geschehen der Geburt hingeben.


Auch der werdende Vater profitiert von der

Begleitung durch eine Doula, da er in einer für ihn

völlig unbekannten und vielleicht beängstigenden Situation nicht allein für die Unterstützung seiner

Partnerin zuständig ist.

Wissenschaftler bestätigen den positiven Einfluss der

Doula auf die Geburt:


Wissenschaftliche Untersuchungen (Klaus, Kennell, Klaus;1993, Hodnett et al, 2003) zeigen, dass diese kontinuierliche Begleitung durch eine Doula während der Geburt die Kaiserschnittrate, die Geburtsdauer, die Verabreichung von Wehenmitteln, die medikamentöse Schmerzbekämpfung, den Einsatz der Geburtszange und die Nachfrage nach einer Periduralanästhesie signifikant reduziert. Außerdem zeigte sich, dass nach einer Geburt mit Doula

wesentlich mehr Babys voll gestillt wurden und weniger Ernährungsprobleme auftraten.


Psychologische Tests zeigten bei den Müttern weniger innere Unruhe oder Anzeichen von Depressionen, aber mehr Zufriedenheit in der Partnerschaft.


"Wären die mit einer Doula erzielten Ergebnisse mit

einem Medikament oder einem neuen Apparat zu erreichen, dann gäbe es eine ungeheure Nachfrage nach dieser Neuerung!" (John H. Kennell)  

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